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Glossar

Besetzung

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Besetzung ist eine oftmals spontane Protestform, die mit der Einnahme oder Blockierung öffentlicher Räume durch die Protestierenden auf Missstände oder Protestanliegen hinweist. Dabei werden öffentliche Räume wie Plätze und Straßen, aber auch Häuser oder Betriebe besetzt. Besonders in den 1960er-Jahren „fanden Besetzungen von Hochschulrektoraten, Theaterbühnen und Verlagen statt, die mit Go-ins, Sit-ins oder Teach-ins einhergingen“ (Denk/Waibel 2009: S. 72).

Beleg: Denk, Larissa/ Waibel, Fabian (2009): Vom Krawall zum Karneval. Zur Geschichte der Straßendemonstration und der Aneignung des öffentlichen Raumes. In: Schönberger, Klaus/ Sutter, Ove (Hg.): Kommt herunter, reiht euch ein... Eine kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen. Hamburg, S. 46-81.

Binäre Geschlechterordnung

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Binäre Geschlechterordnung benennt ein zweigeschlechtliches Gesellschaftssystem, das ausschließlich die Kategorien „Mann“ und „Frau“ zulässt. Zweigeschlechtlichkeit ist in unserer Gesellschaft eine Norm, nach der das Alltagsleben in vielerlei Hinsicht organisiert ist und die eine eindeutige Geschlechtszuordnung als Mann oder Frau erfordert. Erst zaghaft werden bürokratische Alternativen, wie beispielsweise eine andere, dritte Geschlechtszuordnung im Reisepass oder in Formularen, ermöglicht.

Biozentrisch

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Biozentrisch beschreibt ein moralisches Wertemodell, das allen Lebewesen einen ethischen Eigenwert zuordnet. Diese Zuordnung kann für alle betrachteten Lebewesen gleich (radikaler Biozentrismus) oder hierarchisch abgestuft (schwacher Biozentrismus) sein. Dem gegenüber steht der Anthropozentrismus, der den Menschen in den Mittelpunkt der Wertebetrachtung stellt.

CMA – „community made agriculture“

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CMA benennt ein gemeinschaftliches Bio-Landwirtschaftsprojekt, in dem die Akteur*innen die Lebensmittel für ihren Konsum selbst produzieren. Der Begriff stammt von den LoBauerInnen in Wien.

CSA – „community supported agriculture“

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CSA beschreibt ein Organisationsmodell der nachhaltigen Landwirtschaft. Konsument*innen treten in direkten Kontakt mit kleineren, lokalen Nahrungsmittelproduzent*innen und umgehen Zwischenhändler*innen durch eine Zusicherung der Abnahme der Produkte. Im deutschsprachigen Raum wird der englische Begriff community supported agriculture mit „Solidarische Landwirtschaft“ (dt.) oder „Gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft“ (öst.) übersetzt.

Deklaration von Nyéléni

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Die Deklaration von Nyéléni ist ein im Jahr 2007 in Mali aufgesetztes Dokument, welches im Anschluss an das erste Weltforum für Ernährungssouveränität veröffentlicht wurde. Die Deklaration definiert die globalen Forderungen und Ziele der Forumsteilnehmenden. Benannt wurde die Erklärung nach der malischen Bäuerin Nyéléni, die sich stark für Ernährungssouveränität in ihrer Region einsetzt.

Ernährungspolitik

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Ernährungspolitik bezeichnet rechtliche sowie politische Strategien und Programme eines Landes zur Ernährung der Bevölkerung. Dabei werden alle Etappen, die die Nahrung von der Herstellung bis zur Verwertung durchläuft, diskutiert und bestimmt.

Ernährungssouveränität

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Ernährungssouveränität stellt ein Modell der nachhaltigen und ethischen Lebensmittelherstellung und -konsumtion dar (vgl. Nyéléni Austria o.J.). Dabei unterstützen die Konsument*innen kleinere lokale Nahrungsmittelproduzent*innen. Zusätzlich sollen alle beteiligten Akteur*innen innerhalb der Ernährungssouveränität die Möglichkeit haben, die Landwirtschafts- und Ernährungspolitik mitzubestimmen.

Beleg: Nyéléni Austria – Österreichisches Forum für Ernährungssouveränität (o.J.): http://www.ernährungssouveränität.at/ernahrungssouveranitat/ (letzter Zugriff: 02.12.2020).

Extraktivistisch

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Mit „extraktivistisch“ wird die Entnahme und Nutzung natürlicher Ressourcen bezeichnet, die durch kapitalistische Bestrebungen zunehmend ausbeuterisch verläuft. Dem stehen nachhaltige Verwendungsweisen natürlicher Ressourcen gegenüber. Heute fordern Kritiker*innen unter dem Begriff „Post-Extraktivismus“ eine Abkehr von der rohstofforientierten Wirtschaft.

Fair Fashion

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Fair Fashion ist ein Sammelbegriff für Kleidung, welche sich durch die Verwendung ökologisch nachhaltiger Materialien und eine ethisch vertretbare Produktionsweise auszeichnet. Es ist jedoch nicht genau definiert, was als ökologisch nachhaltig und ethisch vertretbar anzusehen ist.

Fast Fashion

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Fast Fashion ist ein Sammelbegriff für die herkömmliche Kleidungsindustrie, wie sie beispielsweise durch Unternehmen wie H&M, Zara und Co. vertreten wird. Sie wird als fast bezeichnet, da der Prozess vom Design der Kleidung über die Produktion bis hin zum Verkauf, sowie auch der Dauer der Nutzung, besonders schnell von Statten geht – oft auf Kosten der Umwelt und der Arbeiter*innen.

Foodsaver

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Der Begriff Foodsaver – auch Lebensmittelretter*in bezeichnet – benennt eine Person, die über die Plattform foodsharing Lebensmittel bezieht und sie damit vor dem Verfall oder der Vernichtung rettet.

Hashtag

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Ein Hashtag dient zur Erleichterung von Kommunikation im Netz. Dabei handelt es sich um ein oder mehrere Wörter, denen ein Rautezeichen vorangestellt ist. Hashtags können abonniert werden. Folgen Personen einem Hashtag, bekommen sie alle Beiträge angezeigt, die mit diesem Hashtag verknüpft werden. Die Verwendung von Hashtags dient unter anderem dazu, Aufmerksamkeit zu schaffen und zu vergrößern.

Heteronormativität

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Eine heteronormative Gesellschaft baut auf der Erwartung auf, dass alle Menschen heterosexuell sind und sich in die binären Kategorien „Mann“ oder „Frau“ einfügen. Es handelt sich um eine gesellschaftliche Norm, die andere geschlechtliche Zuordnungen negiert. Infolgedessen bleibt die Heterogenität der geschlechtlichen und sexuellen Repräsentationen und Beziehungsformen gesellschaftlich unsichtbar.

HuG

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Das Akronym HuG ist die Abkürzung für die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Glaube. Bis 2003 hieß die Gruppe HuK, Homosexuelle und Kirche. Gegründet wurde sie 1989 als ökumenische Arbeitsgruppe, das heißt, verschiedene christliche Glaubensgemeinschaften engagieren sich gemeinsam. Im Zentrum der Arbeitsgruppe stehen Themen der Gleichstellung von LGBTIQ*-Personen in Glaube, Religion und Gesellschaft. Die Arbeitsgruppe versteht sich nicht als exklusive Anlaufstelle für Christ*innen, sondern adressiert und zählt auch Angehörige anderer Religionen wie Jüdinnen*Juden und Buddhist*innen sowie Atheist*innen zu ihren Mitgliedern.

Instagram

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Instagram ist eine digitale Plattform, auf der sich Menschen präsentieren und vernetzen können. Durch ein eigenes oder auch Gruppenprofil können Inhalte privat und/oder öffentlich geteilt werden. Dabei unterscheidet man temporäre Stories, die 24 Stunden lang online sind, von Beiträgen, die – solange sie nicht manuell gelöscht werden – permanent im Profil bleiben. Gepostet werden vor allem Bilder, Texte und Videos. Instagram ist ein aktuell stark genutztes Tool der Informationspolitik: Sobald ein Profil bzw. ein Account eingerichtet ist, können andere Nutzer*innen den Neueintrag entdecken, anschauen und bei Interesse das Profil abonnieren. Auf der Startseite der einzelnen Nutzer*innen werden die aktuellen Stories und letzten Posts von allen abonnierten Accounts angezeigt. In den Stories gibt es eine swipe-up-Funktion, über die Nutzer*innen per Direktlink auf andere Webseiten, beispielsweise zu Zeitungsartikeln, kommen können.

Konsum

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Konsum bezeichnet den Verbrauch oder Verzehr von Gütern. Auch in der Art und Weise, wie und was wir konsumieren, kann Protest liegen.

Levelling-up

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Der Begriff des Levelling-up (dt. Angleichung nach oben) steht in Österreich für die Forderung nach Ausweitung des Diskriminierungsschutzes für Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität auf alle Lebensbereiche. Bis dato existiert für LGBTIQ* nur in der Arbeitswelt ein umfassender gesetzlicher Schutz vor Diskriminierung.

LGBTIQ*

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LGBTIQ* ist ein Akronym zur Bezeichnung von Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten oder sexuellen Orientierungen. Es ergibt sich aus der englischen Abkürzung für „lesbian, gay, bisexual, transgender, intersexual und queer. Das Sternchen steht für weitere Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen“ (Peter F. N. Hörz 2020: o.S.)

Beleg: Hörz, Peter F. N. (2020): Gay Pride – eine Erfolgsgeschichte. In: Österreichisches Museum für Volkskunde (Hg.): Visions of Pride. Eine universitäre Forschung im urbanen Raum. Eine Beilage der Straßenzeitung AUGUSTIN, Ausgabe 507, Juni 2020, https://www.volkskundemuseum.at/jart/prj3/volkskundemuseum/data/publikation/1590410544444/1590410544444.pdf (letzter Zugriff: 02.12.2020).

(Massen-)Demonstration

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Demonstrationen sind zumeist öffentliche Auftritte einer oder mehrerer Personen zur Meinungsäußerung. Massendemonstrationen, also organisierte Protestäußerungen großer Menschenmengen, die sich im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts als spezifische Protestform entwickelten, sind hierbei die häufigste Form (vgl. Haunss 2009: S. 33). Vermittelt wird das Anliegen des Protests auf vielfältige Weise: über spezifische Kleidung, Symbole, Spruchbänder, Transparente, Fahnen oder Sprechgesänge und Lieder. Das Internet ermöglicht mittlerweile auch Demonstrationen fernab der Straße. Bei derartigen Online-Demonstrationen äußern Beteiligte beispielsweise via Stream oder mittels Online-Petitionen Protest.

Beleg: Haunss, Sebastian (2009): Die Bewegungsforschung und die Protestformen sozialer Bewegungen. In: Schönberger, Klaus/ Sutter, Ove (Hg.): Kommt herunter, reiht euch ein... Eine kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen. Hamburg, S. 31-45.

Migrant*innen

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Migrant*innen bezeichnet Menschen, die in den gesellschaftlichen Diskursen als das „Andere“ dargestellt und oft in eine Opferrolle gedrängt werden. Es handelt sich also um eine strategisch-politische Selbstpositionierung, die als Grundlage dient, Forderungen stellen zu können (vgl. Maiz 2017: S. 283ff.).

Beleg: Maiz (2017): Wider den Viktimisierungsdiskurs. Migrant_innen als Protagonist_innen. In: Karasz, Lena (Hg.): Migration und die Macht der Forschung. Kritische Wissenschaft in der Migrationsgesellschaft. Wien, S. 283-299.

Nachbarschaftswache

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Der Begriff Nachbarschaftswache (Neighborhood Watch) bezeichnet in den USA einen privaten Sicherheitsdienst zur Prävention von Vandalismus und Kriminalität, den Privatpersonen einer Nachbarschaft freiwillig organisieren und leisten. Es handelt sich großteils um bewaffnete Bürger*innen, die nach ihrem Selbstverständnis für „Sicherheit“ und Eigentumsschutz in ihrer Nachbarschaft sorgen.

Nahrungsmittelkette

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Nahrungsmittelkette verweist auf die Darstellung (meist Visualisierung) der verschiedenen Etappen, die Nahrung von ihrer Produktion bis zu ihrer Verwertung durchläuft.

Pachamama

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Pachamama bezeichnet ein göttliches Prinzip der indigenen Bevölkerung der Andenregion. Ursprünglich war „Pacha“ als allumfassendes, hinter allem Lebendigen stehendes göttliches Prinzip geschlechtslos dargestellt. Erst durch die Kolonialisierung erhielten das Konzept und der Begriff eine weibliche Personifizierung in Anlehnung an die Marienverehrung. Auf Deutsch wird Pachamama mit „Mutter Erde/Welt“ umschrieben.

Pride

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Pride ist ein Begriff aus der Schwulen- und Lesbenbewegung, der einen selbstbewussten und stolzen Umgang mit der eigenen sexuellen Identität vermitteln soll. Er steht für den kraftvollen, positiven und sichtbaren Kampf für Menschenrechte und Gleichstellung sowie für das Aufbegehren gegen rechtliche und gesellschaftliche Diskriminierung von LGBTIQ*-Personen.

Prosument*in

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Prosument*in definiert eine aus dem Englischen übernommene Wortneuschöpfung, die Personen beschreibt, welche zugleich Nahrungsproduzent*innen und -konsument*innen sind.

Protestaktion

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Protestaktionen sind organisierte Unternehmungen, die meist im öffentlichen Raum stattfinden und emanzipatorische wie antiautoritäre Züge tragen. Sie vereinen viele Äußerungsformen von Protest, beispielsweise (Straßen-)Demonstrationen, Streiks, Blockaden, Kundgebungen oder Besetzungen.

Queer

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Queer ist ein absichtlich offener Überbegriff geschlechtlicher Zuordnung/Zugehörigkeit/Orientierung und dient zur (Selbst-)Bezeichnung von Personen, die sich jenseits heteronormativer, binärer Kategorien verorten.

Religions for Equality

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Die Initiative Religions for Equality ist eine interkonfessionelle Gruppe in Österreich, welche 2019 gegründet wurde und sich für Gleichberechtigung von LGBTIQ*-Personen in Glaubensgemeinschaften einsetzt. Sie setzt sich aus Personen verschiedener Glaubensgemeinschaften zusammen, wie zum Beispiel Christ*innen, Jüdinnen*Juden und Buddhist*innen. Zu den Initiator*innen der Gruppe zählen auch geistliche Würdenträger*innen. Auf der Regenbogenparade 2019 versammelten sich die Mitglieder unter dem Motto „Liebe deine*n Nächste*n, wie dich selbst“.

Rosa Winkel

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Der Rosa Winkel ist ein Piktogramm, das ein auf den Kopf gestelltes rosa Dreieck zeigt. Eingesetzt wurde es von den Nationalsozialist*innen im Rahmen der Gefangenenkategorisierung in den NS-Konzentrationslagern. Männliche Häftlinge, die aufgrund ihrer Homosexualität verfolgt und inhaftiert worden waren, wurden gezwungen, einen rosa Aufnäher auf ihrer Kleidung zu tragen. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde der Rosa Winkel zum Symbol der internationalen Homosexuellenbewegung. In den 1980er Jahren wurde er durch die Regenbogenflagge abgelöst, die im Unterschied zum stigmatisierenden Symbol des Rosa Winkel ein selbstbewusstes, positives Zeichen für Gleichberechtigung und Anerkennung von LGBTIQ*-Personen darstellt.

Soziale Bewegung

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Als soziale Bewegung wird ein Akteur*innen-Kollektiv verstanden, das sich zum Zwecke einer andauernden (öffentlichen) Protestartikulation organisiert. Dabei unterscheiden sich die Mobilisierungsweisen und Handlungsstrategien, mit denen protestiert wird und ein gesellschaftlicher Wandel erwirkt werden soll. Das jeweilige Protestanliegen wird oftmals auch über die Namengebung der Bewegung dargestellt, wie etwa die „Antiautoritäre oder Außerparlamentarische Bewegung“ oder die „Internationale Frauenbewegung“.

Sternchen (*) – Gendersternchen

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Das Gendersternchen wird dazu genutzt, in schriftlichen Darstellungen neben weiblichen und männlichen Personen auch Personen mit anderen Geschlechtsidentifikationen sichtbar zu machen. Deshalb hat es sich mittlerweile gegenüber dem binären Binnen-I in politisch sensibilisierten Kontexten durchgesetzt. In der mündlichen Rede wird das Sternchen als Sprechpause übersetzt.

Sternchen nach Geschlechtbezeichnungen (*)

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Das Sternchen nach Geschlechtsangaben für Personen (Beispiel: Frauen* und Männer*) verweist auf die Konstruiertheit des binären Geschlechtersystems und erweitert dieses. Damit werden Personen, die ihre Geschlechtsidentität und -präsentation unabhängig vom bei der Geburt zugewiesenen Gender definieren, explizit einbezogen.

Sternfahrt bzw. Sternmarsch

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Sternfahrten sind im Rahmen von Protesten Veranstaltungen, zu denen die Teilnehmenden aus verschiedenen Richtungen zusammentreffen, um an einem Ort zu protestieren. Häufig fahren dabei Protestierende aus verschiedenen Landesteilen oder Ländern in die Hauptstadt oder an den Protestort. Findet die Anreise zu Fuß statt, spricht man von „Sternmärschen“. Als Beispiele aus Österreich sind etwa die zwei gesamtösterreichischen Sternfahrten zu nennen, bei denen im Jahr 1971 Menschen zum Protestieren aus den Bundesländern zum Baugelände des Atomkraftwerk Zwentendorf reisten.

Stonewall Riots

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In den letzten Junitagen des Jahres 1969 widersetzte sich eine Gruppe lesbischer, schwuler und transgender Personen in der Bar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street bei einer Razzia der Polizeigewalt. Dieser Aufstand gilt als globaler Wendepunkt im Kampf gegen Homophobie und für die Gleichstellung nicht-heterosexueller Lebensweisen. In Anlehnung an die Stonewall Riots wird am 28. Juni der Christopher Street Day begangen, an dem die LGBTIQ*-Communities für ihre Rechte demonstrieren (Haselsteiner 2019: S. 14).

Beleg: Haselsteiner, Eveline (2019): Eine Stadt trägt Regenbogen. Imperiale Leuchtkraft schaffen auf der pinken LGBT-Landkarte. Bachelorarbeit. Universität Wien, Institut für Europäische Ethnologie.

Straßenprotest

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Beim Straßenprotest wird der öffentliche Raum zum Zweck der (kollektiven) Protestäußerung genutzt. Diese Form des Protestierens, die mitunter eindrückliche bunte und Menschenmengen darstellende Bilder sowie laute und schrille Performances hervorbringen kann, findet gesteigerte Aufmerksamkeit und Beachtung durch Politiker*innen.

Streik

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Der Begriff „Streik“ kommt aus dem Englischen (Strike) und wurde im Kontext der Arbeiter*innenbewegung während der Industrialisierung als Druckmittel für die Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse eingesetzt (vgl. Hofer/Striztel 2009: S. 173). Bis heute ist der Streik eine etablierte Form des gewaltlosen Protests, der in sehr unterschiedlichen Kontexten angewandt wird: im Bildungssektor, etwa an Schulen und Universitäten, im Gesundheitsbereich und in verschiedenen anderen Arbeitsfeldern. Menschen verweigern sich dabei, vorübergehend ihren verpflichtenden Tätigkeiten nachzugehen, um auf ungelöste Konflikte und Probleme hinzuweisen.

Beleg: Hofer, Martin/ Stritzel, Michael (2009): Der Streik. Zwischen Gesellschaftlicher Einhegung und Unkontrollierter Sozialer Bewegung. In: Schönberger, Klaus/ Sutter, Ove (Hg.): Kommt herunter, reiht euch ein... Eine kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen. Hamburg, S. 173-189.

Volksabstimmung

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Volksabstimmung ist in Österreich wie in vielen demokratischen Staaten neben dem Volksbegehren ein zentrales Instrument der direkten Demokratie. Die Volksabstimmung ist in Form eines Referendums, also einer Abstimmung aller wahlberechtigten Bürger*innen, in der österreichischen Rechtsordnung verankert. Dabei wird ein Gesetzesbeschluss oder die Absetzung des Bundespräsidenten in Form einer Ja-Nein-Befragung an die Bürger*innen zur Abstimmung gestellt. Im Gegensatz zum Volksbegehren ist das Ergebnis einer Volksabstimmung für den Nationalrat bindend (vgl. https://bmi.gv.at/410/).

Volksbegehren

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Volksbegehren bedeutet, dass Bürger*innen die parlamentarische Behandlung eines Gesetzesantrags verlangen. Für die Aufnahme des Themas im Nationalrat sind insgesamt 100.000 Unterschriften als Unterstützungserklärung erforderlich. Da das Parlament bei erfolgreicher Einbringung einen Gesetzesentwurf zwar diskutieren, aber nicht beschließen muss, ist das Volksbegehren im Gegensatz zur Volksabstimmung ein für das Parlament nicht verpflichtendes Verfahren direkter Demokratie.